Sonntagmorgen, sonnig, 15°C. In Heilbronn fällt um 8:45 Uhr der Startschuss zum Trollinger Marathon. Insgesamt 515 Läuferinnen und Läufer nehmen 42,195 Kilometer in Angriff. Unter ihnen auch unser Laufkollege Immanuel Siegle aus Großerlach.

 

Zur Orientierung hat der Veranstalter einige Tempoläufer für verschiedene Endzeiten im Feld platziert. So auch für eine Zielzeit von 3:44 Stunden. Eigentlich das richtige Tempo für Immanuel. Jedoch schnell wird klar, daß heute dieses Ziel nicht zu halten ist. Die schnell ansteigenden Temperaturen, die trockene Luft und der stetige Wind verlangen ein Anpassen an die Verhältnisse. Im gleichmäßigen Tempo geht es über Flein, Talheim und Lauffen am Neckar nach Brackenheim. Das Feld zieht sich immer weiter auseinander. In Neipperg angekommen, beginnt für einige Teilnehmer die kritische Phase. Nach 30 Kilometern machen sich die Muskulatur und die Gelenke bemerkbar. Es ist Zeit für den „Mann mit dem Hammer“. Nicht jedoch für Immanuel. Auch er plagt sich mit Knieschmerzen. Dies hält ihn jedoch nicht davon ab, auf dem Weg durch die Weinberge den einen oder anderen Läufer einzuholen und abzuhängen. Kurz nach Nordheim bei Kilometer 36 ist der letzte große Anstieg zu bewältigen. Bei inzwischen 23° C muss hier mancher Sportler den Berg hoch gehen. In Klingenberg kommen die Kolleginnen und Kollegen des Halbmarathons mit auf die Strecke. Diese waren 1 1/2 Stunden nach dem Marathon gestartet. Gemeinsam geht es die knapp 5 Kilometer bis ins Ziel. Viele Anwohner versuchen, mit kaltem Wasser aus Gartenschläuchen den Sportlern etwas Abkühlung zu verschaffen. Trotzdem muss sich einige Male der Krankenwagen mit Martinshorn und Blaulicht den Weg durch die Menge bahnen. Immer wieder kollabieren Teilnehmer. Immanuel erreicht schließlich das Frankenstadion und läuft in 3:49:02 Stunden durchs Ziel. Dies ist Platz 159 von insgesamt 501 Finishern der Marathon-Distanz.

 

Hervorzuheben ist die tolle Atmosphäre auf der Strecke. Die örtlichen Vereine engagieren sich sehr und sorgen durchgehend für eine gute Verpflegung der Sportler. Durch rhythmische Musik von den unterschiedlichsten Musikkapellen und aufmunternden Zurufen der Zuschauer werden viele Teilnehmer zum Durchhalten motiviert. Die Belohnung ist wieder einmal die Gewissheit, etwas Besonderes geschafft zu haben.

Tolle Leistung , Gratulation Immanuel !!!