alle Laufveranstaltungen in Nah und Fern abgesagt worden. Umso schöner war
es, dass die Veranstalter des Zermattmarathons für das Laufwochenende am 3.
und 4. Juli 2021 grünes Licht bekommen haben, alle Auflagen erfüllen und die
Veranstaltung somit stattfinden konnte. Bereits zum fünften Mal mit dabei
Jürgen Heyder vom Lauftreff Neuhütten. Während seine Frau in den vorangegangenen Jahren
immer als Begleitung dabei war, wurde diese bereits im Juli 2020 von mehreren Mitstreitern
überredet den Halbmarathon im Schweizer Wallis in 2021 mit zu laufen.
So nahmen beide wieder an einem einwöchigen
Laufcamp teil, das als Vorbereitungs- und
Akklimatisierungscamp für die Läufe am
Wochenende gilt, schließlich liegen der Start des
Halbmarathon auf ca. 1600 Meter Höhe und das Ziel
bei fast 3000 Meter. Beim Marathon liegt der Start

bei knapp 1000 Metern. So sind es erhebliche
Höhenmeter die auf beiden Strecken zu bewältigen
sind. Für Martina war es der erste Halbmarathon überhaupt und so war der Deal klar: Ihr Mann wird
ebenfalls den Halbmarathon laufen und Ziel war sie sicher und gut ins Ziel zu bringen, schließlich
kannte er die Strecke und deren Tücken aus bereits mehreren Läufen über die Halb- und auch
Marathonstrecke. Neben diesen beiden Wettbewerben kann man sich die Strecke aber auch als
Zweierstaffel teilen. Umdas komplette Teilnehmerfeld zu entzerren fand der Marathon undder
Staffellauf bereits am 3. Juli statt, der Halbmarathon dann am 4. Juli. Während der Marathon im
tiefsten Tal der Schweiz in St. Niklaus startet, befindet man sich in Zermatt bei der Hälfte, dort findet
also auch der Staffelwechsel und der Start des Halbmarathon statt.
Bereits eine Woche vor dem eigentlichen Lauf beginnt das Camp, in dem man sich durch kleinere
Läufe und Wanderungen an die Höhenluft in den wunderschönen Schweizer Bergen gewöhnen
kann. Man genießt dabei zudem den Vorteil, dass der Eigentümer des Hotels in der Unterkunft
zugleich Organisationschef des Zermattmarathons ist, weshalb man unmittelbar Infos aus erster
Quelle erhält und zudem einen Eindruck davon gewinnt, welche Mühen die Veranstalter trotz
Corona auf sich genommen haben um diesen Lauf stattfinden zu lassen.
Auch das Wetter ist natürlich ein Thema, das die Teilnehmer die ganzen Woche begleitet, wie wird
es wohl am Rennwochenende sein ? Schließlich ändert sich dasselbige hier sehr schnell und es gibt
sicher schöneres als ein Berglaufwettbewerb im Regen. Es kann vorweg genommen werden, dass
das Wetter, obwohl es zwischendurch anders aussah, nicht besser hätte sein können, nicht zu heiß
und nicht zu kalt und vor allem trocken.
Freitags vor dem Rennen mussten alle Läufer einen Coronatest über sich ergehen lassen, und diesen
dann auch mit den entsprechenden Ausweispapieren mit zum Rennen bringen, ohne denselbigen
oder einen vollständigen Impfnachwies war eine Teilnahme am Rennen nicht möglich. Während ein
Großteil der Campteilnehmer Ihren Lauf bereits beim Staffellauf bzw. beim Marathon hatten fand
der Halbmarathon für die beiden erst am Sonntag statt.
Deshalb war Samstags erst noch ein wenig Unterstützung auf der Strecke angesagt bevor es dann
am Sonntag ernst wurde. Um 09.45h war der offizielle Start des HM in Zermatt. Begleitet von
  • mehreren Mitläufern und den anderen Campteilnehmernging es so schon früh morgens mit dem
    Glacierexpress in vierzig Minuten nach Zermatt. Eine an sich schon atemberaubende Strecke wenn
    man aus dem Zug schaute
  • Der Start wurde in mehreren Gruppen aufgeteilt um auch hier das Teilnehmerfeld zu entzerren.
    Jürgen startete einige Minuten vor Martina und so vereinbarten Sie sich an Kilometer eins auf der
    Strecke zu treffen. Der Lauf geht zuerst Zermattauswärts um am Ende des Ortes zu wenden und
    wieder in den Ort hinein zu laufen, das bietet den Zuschauern die Möglichkeit die Läufer gleich
    zweimal zu sehen. Die ersten drei bis vier Kilometer sind dann bis auf ein paar Wellen auch recht
    flach bevor es dann schlagartig immer steiler wird. Irgendwann macht es keinen Sinn mehr zu laufen
    und man geht ins zügige Gehen über, immer weiter winden sich die Serpentinenwege über Zermatt
    hinweg und bieten immer wieder prachtvolle Ausblicke auf Zermatt und auf das Matterhorn, dem,
    wie die Schweizer sagen „schönsten Berg der Welt“. So geht es an der ersten Verpflegungsstation
    vorbei und es geht immer weiter steil bergauf, 7 km lang. Auf diesen sieben Kilometern werden ins-
    gesamt ca. 600 Höhenmeter zurück gelegt. Nur die Topläufer laufen hier wirklich komplett durch.
    Bei Kilometer 11 erreicht man dann die Verpflegungsstation Sunnega, wo auch wieder
    Unterstützung aus dem Camp wartete. Mit Wasser, Cola, Isostar und Bouillon, sowie verschiedenes
    Obst und Riegel konnte man sich hier für die noch bevorstehende Strecke stärken. Für Martina war
    es bereits zu diesem Zeitpunkt sehr schwer und sie sehnte eine etwas flachere Strecke herbei. Das
    sollte sich kurz danach auch bereits erfüllen. Die Strecke ging nun im welligen Gelände durch
    wunderschöne Berggegend auf Singletrails am Grünsee vorbei. Die Strecke ist aber auch hier sehr
    herausfordernd und es war immer Vorsicht geboten, denn sowohl Baumwurzeln als auch auf dem
    Weg heraus stehende Felssteine machten das Auf und Ab sehr anspruchsvoll, bevor es dann auf
    welligem Bergwaldboden etwas entspannter wurde. Schließlich war es nur noch ein knapper
    Kilometer bis zur Riffelalp, einer weiteren Verpflegungsstation an der auch wiederum „Fanunter
    stützung“ wartete.
    Tja und kurz hinter der Riffelalp war sie dann da: die viel berüchtigte Rampe bzw. von den
    Einheimischen Kaiseranstieg genannt, auf den letzten drei Kilometern muss man hier
    nochmals 300 Höhenmeter überwinden, wenn man schon einige Kilometer in den Beinen hat
    nochmals eine richtige Herausforderung.